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Geschichte von Wechloy

im Spiegel seiner alten Höfe

Nachdruck aus der Festschrift ,,25 Jahr Heimatvereen Wechloy" von 1960 von Wolfgang Büsing, mit Ergänzungen aus den Jahren 1960 -- 1985 von Heinz Wilhelm Eilers.

Ein altes Siedlungsgebiet

Wechloy, das heute zum Stadtgebiet von Oldenburg gehört, war das erste Dorf, das man auf dem Wege von Oldenburg ins Ammerland erreichte. Zusammen mit den nächsten Dörfern Ofen, Wehnen und Bloh gehörte Wechloy zu der alten Bauernschaft Ofen, die schon im Mittelalter eine Einheit war und auch landschaftlich ein geschlossenes Bild zeigt: eine stark von Holzungen durchsetzte Geestlandschaft und Niederungsland bei der Haaren. Das Eschland war, entsprechend der Kleinheit der Dörfer, nur von geringer Ausdehnung; das übrige Land aber war zum großen Teil mit Wald bestanden, der ehemals zwischen den Dörfern wohl zusammenhängend gewesen ist; natürlich reiner Laubwald, denn Nadelwald gab es hier damals nicht. Jeder Hausmann verfügte über einen stattlichen Besitz an Holzungen. Gesunde, kräftige Bäume müssen hier gewachsen sein, denn gerade vorwiegend den Wechloyer und Ofener Büschen und dem Wald wurde das Holz für Häuser-, Festungs- und Mühlenbauten der Stadt Oldenburg und der Landesherrschaft entnommen.

Außer dem Waldreichtum war diese Landschaft aber auch beherrscht durch die Wasserläufe der Haaren, Putthaaren und Ofener Bäke, die in alten Zeiten ein weit verzweigtes sumpfiges Gelände bildeten.

Aus diesen Voraussetzungen erklärt sich auch der Name ,,Wechloy", der in seiner ältesten Form ,,Wechlage" lautet (1259). Loy, Loyge oder Lage bedeutet eine Waldlichtung (Lücke, locker), niederdeutsch ,,Luke" oder auch ,,Dorf", und die erste Silbe von Wechloy (früher auch ,,Wechelloye") sagt auch gleich etwas über die Beschaffenheit dieses Waldes aus: daß er nämlich vorwiegend aus Wiecheln = Weidenbäumen bestand. Also auch hier ein Hinweis auf das sumpfige Gelände, das die Weiden bevorzugen.

Wechloy wird im Jahre 1259 in einer alten Urkunde des Klosters Hude zum ersten Mal erwähnt, doch ist das Dorf weit älter. Dies Gebiet ist schon in vorgeschichtlicher Zeit bewohnt gewesen; davon zeugen verschiedene Funde aus der Steinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit und schließlich der Chaukenzeit. Die ältesten Zeugen menschlicher Kultur hier, aus über viertausendjähriger Vergangenheit, sind ein Feuerstein-Beil aus Wechloy, sowie eine Steinhacke und einige Steinbeile, die in Wehnen gefunden wurden. Aus der Bronzezeit stammt ein schönes Bronzebeil aus Ofen. Von großer Bedeutung ist auch das Gräberfeld in Wehnen, ein Chaukenfriedhof aus dem l. und 2. Jahrhundert n. Chr.

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An Quellenmaterial wurden freundlicherweise die Bestände des Niedersächs. Staatsarchivs Oldenburg, der Landesbibliothek, Vermessungsdirektion und Landesbrandkasse, sowie die Kirchenbücher von Oldenburg, Ofen und Eversten zur Verfügung gestellt, wofür allen Institutionen herzlich gedankt sei.