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Beschreibung der einzelnen Höfe

Köterei Schüttenhus

Johann Müller genannt Hans Schütze oder Schütte (er war Wildschütze gewesen) hat diese Köterei vor fast 300 Jahren aufgebaut, und seine Familie sitzt noch heute auf derselben Stelle. Er stammte aus Aschendorf im Hümmling und verließ seine Heimat, um der verlockenden Kriegstrommel des 30jährigen Krieges zu folgen. So ließ er sich von dem königlich-schwedischen Heer anwerben und zog über 8 Jahre lang (100 Monate) als Musketier in der Leibkompanie des Generalmajors und Obersten zu Fuß Wilhelm von Lüdinghausen gen. Wolff durch deutsche Lande. Schließlich aber behagte ihm das unruhige Leben nicht mehr und er bat um seinen Abschied. Die Entlassungsurkunde ist ausgestellt am 1. August 1647 in Eger im Sudetenland und wird noch heute (neben vielen anderen alten Papieren) von den Nachkommen aufbewahrt. Es heißt darin, Johann Müller habe sich während seiner Dienstzeit ,,sowohl in Guarnison alß im Felde dermaßen getreu und fleißig verhalten, wie einem ehrliebenden Soldaten wohl anstehet undt gebühret, also daß seine vorgesetzte officirer daran ein Gefallen" gefunden. Der Abschiedsbrief ist unterzeichnet von Oberst Heinrich von Osten gen. Sacken, der jedermann ,auffordert, den Johann Müller allerorts ,,zu waßer undt Landt frey, sicher undt unaufgehalten passiren undt repassiren, auch seines wohlverhaltens halber Ihme allen beforderlichen guten willen widerfahren zu laßen."

Auf seinen Reisen ist Hans Müller dann irgendwann nach Oldenburg gekommen, das ihm wohl, als unzerstört aus dem großen Kriege hervorgegangen, besonders gefallen haben mag. Er fand auch eine Anstellung am Hofe Graf Anton Günthers als Wildschütze; für seine Dienste erhielt er an Besoldung und Kostgeld 40 Rt., ,,für ein gemein Hoffkleid" 16 Rt. und für Schuhe 1 Rt., zusammen also 57 Rt., und dazu ,,vom hiesigen Hoffschuster 2 par stieffeln".

1675 bekam ,,Hans Schütte" (wie er nun genannt wurde) zwei Scheffel Saat Land in Wechloy zugewiesen für eine Hausstätte, Kohlgarten und Kamp. 1676 heißt es, weil ,,Wildtschütze Hanß Müller wegen der Uffsicht uf die Wildtbahn einige mühe hatt", soll sein im vorigen Jahr erbautes Häuschen zu Wechloy bis auf weitere Verordnung von Steuern befreit bleiben. 1680 heißt es: ,,Es lieget aber noch alles wüste, nur daß er den Garten vorm Jahr hat umbgraben lassen."