Seite 2 - Seite 3 | ||
Seite 2 - Seite 3 | ||
Beschreibung der einzelnen Höfe |
||
Hausmann Bruns-Fortmann |
||
Der alte Hausmannshof Bruns, heute Fortmann, ist mit Abstand der größte Hof in Wechloy; noch 1900 hatte er 130 ha . Seine Geschichte führt weit ins Mittelalter zurück. Jedoch ist dieser Hof früher ursprünglich eine Köterei gewesen, wie im Jahre 1669 in langen Verhandlungen und Berichten festgestellt worden ist. Damals konnte die derzeitige Besitzerin, Johann Bruns Witwe Grete, anhand von 7 mittelalterlichen Kaufbriefen beweisen, daß ihre ,,jetzeinhabende stette vor diesem nur eine Kötterey geweßen, und das geholtz, so jetzo dabey ist, vor langen Jahren von einigen vom Adel alß frey ist dazu erkauft worden." Aus den Urkunden ging tatsächlich hervor, dass, das meiste und beste" (verschiedene Holzungen wie auch Kampland und eine Weide) von den Wechloyer Adeligen Brawe und von Wechloy im Laufe des 15. Jahrhunderts an den späteren Bruns'schen Hof verkauft war. ,,Wenn diese vor vielen Jahren von den Vorfahren zu der Stette anerkauffte Holtzung und acker separiret werden von dem, was vor der Zeit bey der stette ist gewesen,wird die Proprortion einer Kötterey sich dabey ereugen." 1379 wohnte auf diesem Hofe ein Robeke (Röbe). Ihm folgte wohl dessen Sohn Hanneke (Johann), der von dem Knappen Johann Brawe ein Eichenholz und einen Kamp, der ,,Neue Kamp" geheißen, kaufte. Von dem Knappen Gerdt von Wechloy erwarb er einen Horst nebst dem Eckernfall. Auf Hanneke folgte dessen Sohn Röbe (Robeke), der mit einer Hilleke verheiratet war. Er kaufte 1430 von dem Oldenburger Ratmann Diedrich Wolding eine Weide und Hof, und von Gerdt von Wechloy erwarb er einen anderen Horst mit dem Holze bei Ofen. Von dem Knappen Johann von Wechloy kaufte er ein ,,Druppenfall, mit der Freyheit selbigen zu bezeunen und zu begraben", von Hermann Brawe eine Holzung, ,,die Speckeride genannt" (heute noch "Spökerie"), sowie eine weitere Holzung. So wuchs der Hof im Laufe weniger Jahrzehnte zu einer stattlichen Besitzung. Zugleich bewirtschafteten die Eheleute Röbe und Hilleke das adelige "Gut derer von Wechloy) (1438, 1468). Offenbar hat die Familie des Hanneke und Röbe durch diese Stellung die notwendigen Mittel erworben, um ihr eigenes Besitztum so entscheidend zu vergrößern, dass aus der ehemaligen Köterei damals ein Hof mit Hausmannsqualität werden konnte, dessen Grundherr der Oldenburger Graf wurde. |