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Aus der kleinen Dorfschule zur modernen GrundschuleUnter den ca. 50 Bewerbern für die neue Schule hat die Behörde den Hauptlehrer Hinrich Osterloh, bis dahin im Einsatz an der einklassigen Schule Hockensberg bei Wildeshausen, ausgewählt. Elisabeth Osterloh, seine Tochter, erzählt:
Als meinVater - ich glaube bestimmt, es war im August 1914 - oder
nach den Herbstferien 1914 - seinen Dienst in Wechloy beginnen
wollte, musste er die vor der neuerbauten Schule wartenden Schulkinder
wieder zu ihrer alten Schule Ofen schicken, denn in der Schule Wechloy konnte noch kein
Unterricht abgehalten werden, weil sie noch nicht fertig war. Die Handwerker waren
als Soldaten in den am 1. August 1914 begonnenen Ersten Weltkrieg geholt worden.
Gustav Scheide beschreibt die Anfangszeit in der Schule Wechloy weiter:
"Die Schule bestand zu der Zeit nur aus einem einzigen Klassenraum und der Lehrerwohnung, in die
der Lehrer Hinrich Osterloh mit seiner Familie eingezogen war.
Herr Osterloh kommt nicht nur seiner Lehrertätigkeit nach, sondern gestaltet mit Eifer das 1 ha große Schulgrundstück, ein Unkrautacker. Dabei wird er von der Gemeinde Eversten finanziell großzügig unterstützt. Elisabeth Osterloh erzählt weiter: ,,Im Frühjahr 1915 wurde der Vorgarten angelegt, die Anlagen nach der Ammerländer Heerstraße und in der Nähe des Teiches als Windschutz und als ,,Anschauung" mit vielerlei Baum- und Straucharten gepflanzt. Mit Hilfe von Herrn Gemeinde[vorsteher] Bruns - Eversten, der wie mein Vater ein Obstliebhaber war, wurde unser Garten mit 150 Obstbäumen bepflanzt. Weil der Spielplatz aufgehöht werden musste, wurde der Teich ausgehoben, unser Vater pflanzte Teichrosen hinein." Gustav Scheide erinnert sich auch gern an den Einsatz sowohl der Schulkinder als auch Herrn Osterlohs und an deren Verbundenheit zur Natur und Landwirtschaft: ,,Mit Feuereifer ging Lehrer Osterloh daran, das Gelände um das Schulgebäude herum gärtnerisch zu nutzen. Wir Schüler brachten Büsche und Sträucher von zu Hause mit, die wir unter seiner Anleitung einpflanzten. Wenn ein größerer Baum (Eiche, Buche oder Obstbaum) gepflanzt werden sollte, war das ein richtig feierlicher Akt: Ein großes Pflanzloch wurde ausgehoben, alle Schüler stellten sich drum herum, das Pflanzholz wurde eingesetzt, dann der Baum, etwas Erde wurde eingefüllt, Pflanzholz und Baum wurden locker miteinander verbunden, dann wurde weiter Erde aufgefüllt und verfestigt. Bei alledem war Herr Osterloh mit ganzem Herzen dabei, und diese Liebe zur Natur übertrug sich auf alle seine Schüler. Dieser Lehrer war genau der richtige für die Wechloyer Schule. Denn wir alle kamen ja aus der Landwirtschaft oder hatten doch einen großen Garten zu Hause. Für mich ist noch heute die Arbeit im Garten die schönste Beschäftigung." |