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Wechloy, rund um die DorfstrasseWenn es auch noch kein Radio und kein Fernsehen gab, so hatte man doch auch seine Feierabendgestaltung. Vielfach kamen die Leute des Abends in einem Hause zusammen, meistens abwechselnd, saßen am Herdfeuer, beschäftigten sich mit Spinnen, Bohnenpulen oder mit einer sonstigen Arbeit, die sich in Gesellschaft besser erledigte, und nebenbei erzählten sie sich Döntjes. Jedenfalls war das Leben bei allem Fleiß geruhsamer. Daß die Ernährungsweise sehr einfach war und fast ausschließlich aus selbst erzeugten Nahrungsmitteln bestand, sei nur am Rande bemerkt. Die Kinder der damaligen Wechloyer hatten einen langen Anmarschweg zur Schule; denn diese befand sich in Ofen. Noch heute erinnern sich gebürtige Wechloyer gern dieser Zeiten, als sie jeden Tag den weiten Weg durchs Dorf und dann den Fußpfad durch die Büsche in Richtung Ofen machen mußten. Die meisten hatten ihre Holzschuhe an und holten sich gegenseitig auf dem Hinmarsch ab, denn in Gesellschaft ging es sich besser und war auch sicherer. Wenn allerdings wintertags der Backschnee auf dem Weg lag und die Holzschuhe immer höher wurden, war der Weg doch recht beschwerlich und Tränen und verknackste Füße hat es dann auch gegeben. Um diesen beschwerlichen Weg im Winter nicht viermal täglich machen zu müssen, wurden dann gewöhnlich für die Mittagspause Butterbrot und Milch zur Schule mitgenommen. Im Sommer dagegen, wenn alles grün war und die Sonne lachte, war der Weg durch den Wald um so schöner. Dann wurde auf dem Heimweg gesungen oder sogar an einem geschützten Plätzchen gleich die Schularbeiten für den nächsten Tag gemacht. Dies wurde anders, als 1914 die neue Schule am Küpkersweg fertig wurde. Hier mußten sämtliche 8 Jahrgänge in einem Raum unterrichtet werden. In jenen Jahren entstanden auch die ersten Häuser im städtischen Stil. Zwischen Heynesweg und Ammerländer Heerstraße wurden Ein- oder Zweifamilienhäuser erbaut. Die ersten Lücken in den Wällen und Hecken, die dem Wege bis dahin das Gepräge gaben, entstanden. Diese Bautätigkeit wurde durch den ersten Weltkrieg für eine Reihe von Jahren unterbrochen. Dafür brachte er andere Eindrücke. Die damaligen Kinder, die jetzt ältere Leute sind, erinnern sich noch recht gut, daß die Soldaten der Artilleriekaserne an der Ofener-Straße viel hier herauskamen und in dem Gelände Übungen abhielten. Auf dem Heideberg bauten sie Stellungen und Schützengräben, zur Freude der Dorfjugend, die natürlich auch ihre Kriegsspiele hier abhielt. Die Gegner waren die Bloherfelder Jungen auf der anderen Seite der Haaren. Sogar die kleinen Deerns wurden als Sanitäterinnen eingesetzt.
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